Zusammenfassung
(Dies ist eine Kurzversion. Das detaillierte Protokoll folgt weiter unten.)
Die 23. Sitzung des Serbski Sejm fand auf Einladung des Oberbürgermeisters Torsten Pötzsch im Ratssaal des Rathauses Běła Woda-Weißwasser statt und wurde aufgrund der Pandemie parallel online durchgeführt. Da leider keine Person zum Dolmetschen verfügbar war, musste die Sitzung hauptsächlich in deutscher Sprache stattfinden.
Die 24. Sitzung wird am 8. Mai in 02694 Stróža-Wartha stattfinden, je nach Pandemiesituation wieder parallel online. Das Präsidium gibt die Details rechtzeitig bekannt.
Der Oberbürgermeister begrüßte die Abgeordneten. Die Alterspräsidentin Edith Pjeńkowa bedankte sich für die Einladung. Gemeinsam mit den Abgeordneten gedachte der Oberbürgermeister in einer Schweigeminute den kürzlich verstorbenen öffentlichen Personen der Stadt, Pfarrer Zinkernagel und stellv. Bürgermeister Schirrock. Die Alterspräsidentin erinnerte zudem an die schweren Kämpfe am Ende des Zweiten Weltkriegs, die sich auf den Tag genau vor 76 Jahren in der Stadt und den umgebenden Orten abspielten.
Folgender Beschluss wurde gefasst (Umlaufbeschluss vor der Sitzung):
- Programm zur Selbstbestimmung (https://dokumenty.serbskisejm.de/de/resolution/664/)
Aufbauend auf den Ideen der vom Bundesministerium des Inneren geleiteten Arbeitsgruppe „Körperschaft des öffentlichen Rechts“ aus dem Jahr 2011 fordert der Serbski Sejm die Umsetzung eines Programms zur Selbstbestimmung des sorbischen Volks. Zentrale Elemente sind:
-
- demokratische Selbstbestimmung und Selbstverwaltung
- kollektive Rechtspersönlichkeit durch Schaffung einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft
- Gleichstellung der Sprachen
Die Details sollen mit einem neuen Staatsvertrag geregelt werden, dessen Entwurf sich im Sejm in Lesung befindet.
In den Berichten der Ausschüsse und als Vorbereitung der kommenden Sitzung wurden folgende Themen besprochen:
- Finanzierung der Arbeit des Serbski Sejm
Die ehrenamtliche Arbeit muss weiterhin aus Spenden finanziert werden, was aber nur für die Abdeckung der allernötigsten Grundkosten ausreicht. Ein Antrag zur angemessenen institutionellen Förderung ist bei der załožba in Bearbeitung.
Für die kommenden Sitzungen werden Personen gesucht, die dolmetschen können. Ein normales Verständnis der sorbischen Sprache ist dafür ausreichend. Es kann eine bescheidene Aufwandsentschädigung gezahlt werden. - Ratifizierung der ILO169 durch den deutschen Bundestag
Am 15. April ratifizierte der Bundestag das „Übereinkommen über eingeborene und in Stämmen lebende Völker in unabhängigen Ländern“ (ILO 169) – die bis heute einzige internationale Norm, die den indigenen Völkern der Erde rechtsverbindlichen Schutz und Anspruch auf eine Vielzahl von Grundrechten garantiert. Das war seit langem eine Kernforderung des Serbski Sejm.
Wichtig für die Anwendbarkeit der ILO 169 ist das Selbstverständnis einer autochthonen Gruppe als Volk mit eigenen Traditionen, Bräuchen und Sprachen. Dies ist beim sorbischen Volk der Fall. Nun sollten die Chancen, die die Übernahme der ILO 169 in das deutsche Recht bieten, intensiv in der sorbischen Öffentlichkeit diskutiert werden. Dazu möchte der Serbski Sejm aktiv beitragen.
Angesichts der fast überall in der Lausitz akut bedrohten sorbischen Sprache und der unwirksamen Möglichkeiten zur politischen Mitbestimmung kritisiert der Serbski Sejm die jüngsten Äußerungen der Domowina zur ILO 169 (PM der Domowina vom 16.04.2021). Ihr Spagat zwischen Solidarität mit anderen indigenen Völkern der Welt und Leugnung der eigenen Indigenität ist nicht nachvollziehbar. Jede Äußerung, die die Eigenheiten des sorbischen Volks in Frage stellt, erleichtert es dem deutschen Staat weiter, den Sorben Grundrechte vorzuenthalten. Solche Äußerungen erschweren die Anwendbarkeit der ILO 169, schaden den sorbischen Interessen und müssen unterlassen werden. - Entsendung einer Sorbin oder eines Sorben in den Rundfunkrat des MDR
Der Ausschuss für Bildung und Kultur koordiniert die Suche nach geeigneten Kandidat*innen für die Entsendung in den neu zu bildenden Rundfunkrat des MDR. Der Kulturausschuss der Domowina wurde in einem Schreiben am 07.04.2021 um Zuarbeit und gemeinsame Beratung gebeten. Ziel ist ein Konsens mit der Domowina, um die sorbische Position in der Öffentlichkeit zu stärken.
Neben der Domowina wurden 11 weitere sorbische kulturelle Institutionen mit der Bitte um Vorschläge kontaktiert, die Gespräche laufen. Interessierte können sich direkt an
wuberk.kublanje-kultura@serbski-sejm.de wenden (Ansprechpartner ist Hagen Domaška). - Gemeinsame Veranstaltung mit dem dem UNESCO Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft am 08.05.2021
Thematische Überschneidungen des Biosphärenreservates und der Arbeit des Sejms sollen diskutiert werden, u.a.:- Ökologisches Wirtschaften (CO2-Zertifikate, Landwirtschaft, Aquakultur)
- Wassermangel in der Lausitz
- Wahlporträts zur Bundestagswahl 2021
Der Serbski Sejm wird einen Fragenkatalog vorbereiten, der im Vorfeld der diesjährigen Bundestagswahl den Spitzenkandidat*innen der Parteien sowie den Bewerber*innen für die Wahlkreise vorgelegt werden soll. Damit sollen sorbische Themen in Erinnerung gerufen sowie auf die kommenden Verhandlungen über den neuen Staatsvertrag aufmerksam gemacht werden. - Weitere Themen
- Präsenz des sorbischen Volks bzw. sorbischer Themen im geplanten Humboldtforum Berlin
- Gestaltung von Fahrzeugen des ÖPNV im Siedlungsgebiet mit sorbischen Motiven, Kampagne “Sorbisch – na klar”
- Nachhaltige Energiegewinnung in der Lausitz, Projekt auf der Mulkwitzer Hochkippe
- Dankschreiben des sorbischen Superintendenten für die Unterstützung des Sejms bei den Verhandlungen zur Verhinderung von Strukturreformen der sorbisch-evangelischen Kirchengemeinden
Protokoll der 23. Sitzung des Serbski Sejm
Datum: 17.04.2021
Ort: Rathaus Běła Woda-Weißwasser; sowie online BigBlueButton
Sitzungsleitung: Jan Kosyk
Protokoll: Hagen Domaška
Anwesend:
Jan Kosyk
Tomaš Čornak
Hajko Kozel
Kito Pjeńk
Ilona Urbanojc
Alex Pólk
Carola Geppertowa
Edith Pjeńkowa
Měrćin Krawc
Udo Nykuš
Aneta Zahrodnikowa
Ignac Wjesela (13:00)
Tomaš Wornar (13:41)
Gäste:
Thomas Pötzsch, Oberbürgermeister
Hagen Domaška
Stefanie Krawcojc
Marenka
Měrćin Wałda
Maren Krätzschmar
Jurij Krawc
Klara Nagel
Beginn: 11:03 Uhr
Rot: Aufgaben
1. Eröffnung
- Jan Kosyk eröffnet die Sitzung
- Oberbürgermeister Torsten Pötzsch begrüßt den Sejm und bietet an, das Rathaus für künftige Sitzungen wieder zu nutzen.
- Herr Pötzsch berichtet über aktuelle Entwicklungen in der Stadt, u.a. die geplante Wiederbelebung der Glasindustrie sowie neue mehrsprachige Beschilderungen
- Zusammen mit OB Pötzsch erinnert der Sejm mit einer Schweigeminute an die kürzlich verstorbenen Personen des öffentlichen Lebens in Běła Woda (Pfarrer Martin Zinkernagel, stellv. Bürgermeister Hartmut Schirrock)
- Edith Pjeńkowa erinnert an die Kämpfe in der Gegend vor genau 76 Jahren und verbindet dies mit der Hoffnung auf dauerhaften Frieden und den Verzicht auf den Ausbau des in der Nähe befindlichen Truppenübungsplatzes.
2. Zulassung von Ton- und Bildaufnahmen/Video- und Audiostream
- Es gibt keine Gegenrede.
Kurze Pause von 5 Minuten.
Es geht weiter um 11:25 Uhr.
3. Gesprächsangebot für Gäste (ca. 30 Min.)
- Marenka aus Grodk-Spremberg stellt sich vor, Interesse an Arbeit des Sejms
4. Feststellung der Anwesenheit der Abgeordneten
- um 11:35 sind 11 Abgeordnete anwesend, keine Beschlussfähigkeit
5. Beschluss der Tagesordnung
- Es gibt keine Gegenrede. Zusätzliche Themen werden unter „Sonstiges“ behandelt.
6. Bekanntgabe Termin und Ort nächste Sitzung
- 8. Mai 2021, 11 Uhr bis 18 Uhr, 02694 Stróža-Wartha
7. Protokoll- und Beschlusskontrolle
- Protokoll der 21. Sitzung
- Keine Gegenrede -> beschlossen
8. Umlaufbeschlüsse
- Programm zur Selbstbestimmung (Měrćin Krawc)
- -> siehe Antrag unter https://dokumenty.serbskisejm.de/de/resolution/664/
- IlUr: Offene Fragen von Abgeordneten (z.B. Enthaltung von KiPj) sollen durch die Durchführenden (Rechtsausschuss) noch aktiv nachverfolgt werden
- EdPj: beklagt dass einige Emails bei ihr nicht ankommen, hat sich nicht zum Antrag geäußert -> wird später im IT-Ausschuss behandelt
- Diskussion zur Bedeutung von Punkt 5 (allgemein formulieren / präzisieren?)
- Berührt auch aktuelel Kampagne „Sorbisch na klar“
- Status des Antrags: beschlossen
9. Berichte und Protokolle der Ausschüsse und Beauftragungen
- Beauftragung Finanzen (AnZa)
- Finanzplan noch nicht fertiggestellt
- Einnahmeüberschussrechnung des Smy e.V. (Förderverein) für 2019/2020:
- finanzielle Grundversorgung muss sichergestellt werden
- Sockelbeitrag (für Technik und Sitzungen) aller Sejm-Abgeordneten? Höhe wäre mindestens 5€/Monat; als Spende an den Smy oder über eine Mitgliedschaft
- MěKr: unterstützt sowohl Sockelbeitrag als auch weitere Smy-Mitgliedschaften
- JaKo: schlägt vor, dass 1% des jeweiligen Jahreseinkommens gespendet wird
- Antrag auf institutionelle Förderung bei der załožba (S.f.d.s.V.)
- Email mit der Bitte um Nachreichung von Unterlagen ist eingetroffen
- Antrag scheint bearbeitet zu werden
- UdNy: ist das Auftreten des Smy e.V. als Förderverein im Konflikt zum Förderantrag bei der załožba? AnZa: nein, der Antrag ist korrekt. MěKr: Durch Smy getragene Geschäftsstelle dürfte selbst nicht politisch aktiv werden, sondern nur die Arbeit des Sejms unterstützen
- HaDo: Aufwandsentschädigung für Dolmetscher*innen
- Was können wir anbieten?
- Bei Ansetzung des Mindestlohns wäre mindestens ein kleiner dreistelliger Betrag angemessen. Bisher wurden einige Male 50€ – als symbolische Anerkennung – gezahlt
- JaKo: qualifizierte Dolmetscherleistung wäre wahrscheinlich mit nicht unter 400€ honoriert, eine Aufwandsentschädigung sollte also mindestens 100, eher 200€ betragen.
- IlUr: Es sollte ein separater Förderungsantrag für das Dolmetschen eingereicht werden.
- HaKo: Aufwandsentschädigung im Kreistag Bautzen ist 50€ pro Sitzung – als Vergleich
- AnZa bereitet separaten Förderantrag vor
- ToČo: auch weitere Kosten für Tagungen mit in den Antrag aufnehmen
- UdNy: Sparkasse um Zuwendung bitten; AnZa: wird überlegt
- Ausschuss Verfassung & Recht (HaKo)
- Am Entwurf des Staatsvertrags wurde weitergearbeitet. Kernthesen wurden beschlossen und können in der Öffentlichkeit diskutiert werden.
- ILO169 wurde vom Bundestag ratifiziert. das war schon immer eine Kernforderung des Sejms. [Applaus der Anwesenden]
- Welches strategische Selbstverständnis haben die Sorben – Minderheit oder indigenes Volk? Gutachten des wiss. Dienstes des Bundestags zeigt, dass Debatte in Bewegung geraten ist. Die Debatte muss von allen Sorb*innen geführt werden.
- MěKr: Hajko Kozel ist vom wiss. Dienst persönlich als Abgeordneter des sorbischen Parlaments erwähnt worden.
- Bei der ILO169 kommt es wesentlich auf die Selbsteinschätzung des indigenen Volks an. Wir sollten eine Bildungsoffensive starten, um das Thema stärker ins sorbische Volk hineinzutragen.
- Domowina hat fatale PM veröffentlicht, mit der sie die Rechte des sorbischen Volks grob schwächt. Der Sejm sollte hier deutlich Position beziehen.
- IlUr: Steilvorlage für uns! Braumanns Vorstellung von indigenem Volk = Lendenschurzträgern ist sehr problematisch. Sejm sollte kommunizieren, was Indigenität ist und für uns als Volk bedeutet, eigene Vorstellung klar machen und indirekt jene der Domowina in ihren Auswirkungen deutlich machen.
- UdNy: Sejm muss unser Selbstverständnis als indigenes Volk klarmachen.
- HaKo: Persönliche Angriffe vermeiden/ignorieren, sachlich debattieren. Jede Äußerung von Sorb*innen wird vom deutschen Staat wahrgenommen und hat Auswirkungen darauf, wie das sorbische Volk in Bezug auf ILO169 eingeordnet wird.
- HaDo: Marija Michałkowa (CDU) hat bei der kürzlich stattgefundenen Veranstaltung „Ein Volk, eine Stimme?“ der K.-A.-Stiftung mehrmals klar das Selbstverständnis als sorbisches Volk sowie die Vielfalt der sorbischen politischen Meinungen betont.
- AnZa: Ein Großteil der Sorb*innen ist sich der Problematik (noch) nicht bewusst, wir haben hier einen Bildungsauftrag
- UdNy: Kontakt zu Prof. Kupka herstellen?
- HaKo: Reaktion auf PM der Domowina dringend nötig. Sonst bleibt die Sichtweise in der Öffentlichkeit stehen, dass die Sorb*innen nicht von der ILO169 betroffen sind.
- HaKo: Domowina hat über diese Frage nie beraten und keinen Beschluss gefasst. Eine PM des Vorsitzenden ist für so ein grundlegend wichtiges Thema völlig unzureichend. Das Thema gehört – nach ausführlicher Diskussion – mindestens in die Hauptversammlung. MěKr: Domowina-Mitglieder können das dort einbringen?
- MěKr: Klarer Beschluss des Sejms sollte vorbereitet werden.
- Rechtsausschuss wird demnächst dazu beraten.
- Gemeinsam mit Regional-/Wirtschaftsausschuss wurde die Veranstaltung mit dem Biosphärenreservat in Stróža-Wartha geplant. (ToČo, HaKo, UdNy)
- Thematische Überschneidungen BR/Sejm
- Ökologisches Wirtschaften (CO2-Zertifikate, Landwirtschaft, Aquakultur)
- Wassermangel, Versteppung in der (ehemaligen) Braunkohleregion
- Andere Themen können frei dort angesprochen werden
- Offizielle Einladung des Sejms muss noch erfolgen (-> HaKo/EdPj)
- Ausschuss Wirtschaft & Regionalentwicklung
- KiPj
- Einspruch zur Rücknahme von Wegen im Tagebauvorfeld
- Hochkippe in Schleife: Petition gegen Bebauung, geschützte Arten sind dort gefährdet. Petition soll dafür sorgen, dass der ökologische Lebensraum im Kontext der Tagebaurekultivierung zusammenhängend erhalten bleibt.
- EdPj: Auswirkungen sind insgesamt zu gravierend. Neue Häuser in der Gemeinde Slěpo (Schule, Nowy Miłoraz) sind alle ohne Solaranlagen genehmigt worden. Dort wären solche Anlagen richtig, nicht dort wo inzwischen Wald nachgewachsen ist.
- UdNy: In Berlin müssen Neubauten mit Solaranlagen gebaut werden
- MěKr: Genehmigungsverfahren dieser Neubauten haben sich auch mit dem Artenschutz befasst. Eventuell können Ausgleichsmaßnahmen sogar Mehrwert schaffen. Auf gute Faktenlage warten.
- ToČo: Artenschutzgutachten sind nicht immer voll aussagekräftig, da sie teilweise von den Investoren in Auftrag gegeben werden. Förderrichtlinien sollten so geändert werden, dass vorhandene versiegelte Flächen genutzt werden (v.a. Dächer). Neugenehmigungen auf unbebauten Flächen sind mittlerweile schwierig, Genehmigung auf der Schleifer Hochkippe ist erstaunlich. Ausgleich muss 1:1 erfolgen – warum lohnt sich das überhaupt? Njebjelčicy möchte Energie dort erzeugen, wo sie gebraucht wird, um Trassen zu vermeiden.
- IlUr: Was ist dort eigentlich das Ziel der Gemeinde? Warum soll gerade dort gebaut werden?
- MěKr: Details sind wichtig, es gibt viel Gestaltungsmöglichkeiten.
- UdNy: Windpark ist Fondsprojekt. Gewinnen werden 1. die Projektentwickler, 2. die Geldanleger
- KiPj
Pause von 13:05 bis 13:50
- Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit
- UdNy: Ratifizierung der ILO169 ist bereits in den bundesweiten Medien im Umlauf
- Ausschuss IT (JaKo)
- Google lehnte unsere Mailinglisten teilweise ab – ist jetzt behoben
- Persönliche Postfächer předmjeno.mjeno@serbski-sejm.de können beim IT-Ausschuss beantragt werden (seit 3 Monaten möglich)
- Ausschuss Prozessbegleitung (IlUr)
- aktuelle Themen: Einbindung aller Beteiligten in den Staatsvertragsprozess; Hilfe für den Regionalausschuss; in Arbeit
- Pandemie erschwert die Arbeit erheblich
- Ausschuss Bildung & Kultur
- Entsendung einer Sorbin/eines Sorben in den MDR-Rundfunkrat (HaDo)
- Stand der Kommunikation mit Domowina, kulturellen Institutionen und Rundfunkrat
- Ziel ist Entscheidung in der Juni-Sitzung
- Entsendung einer Sorbin/eines Sorben in den MDR-Rundfunkrat (HaDo)
10. Sonstiges
- Slavonic Europe
- heute kein Update
- Gestaltung von Bahnen (UdNy)
- Versuch, an neuen Straßenbahnen und Regionalzügen die sorbischen Farben anzubringen. Ist wichtig für die Präsenz in der Öffentlichkeit.
- Kampagne „Sorbisch, na klar“ ist gutes Beispiel
- EdPj: solche Symbole sind rausgeworfenes Geld. Stattdessen sollten Sprachkurse angeboten werden, oder die Bahnmitarbeiter sollten in der sorbischen Sprache geschult werden. Die Motive mit Personen auf Litfaßsäulen sind besser. Grundlagen in der Kindererziehung legen.
- ToČo: Kampagne ist gutes Marketing. Dabei darf es aber nicht bleiben, nächste Schritte müssen jetzt gefordert werden: Nicht nur Sprachkurse, sondern eine neue Bildungspolitik (kleinere Schulen, sorbischsprachige Bildung)
- ToČo: Gespräch mit dem Cottbusser Bürgermeister suchen, auch über andere Themen.
- IlUr: verschiedene Trachten auf einzelnen Zügen zeigen
- UdNy: Busse kommen auch in Frage, z.B. im Schülerverkehr
- Dörfliche Strukturen
- ToČo: Dorf ist modern. Dörfliche Strukturen helfen der Sprache. Bewegung geht weg von der Stadt. Historisch waren Dörfer die Orte, in denen die lokale Kultur und die sorbische Sprache gepflegt wurde.
- EdPj: Dörfer müssen geschützt werden, besonders im Tagebaugebiet.
- Antidkiskiminerung (UdNy)
- Antidiskriminierungsausschuss der UN in Genf (hat empfehlenden Ausschuss)
- Sorbisches Volk wird diskriminiert
- Sejm sollte die (von der EU festgestellten) Diskriminierungen an den Ausschuss melden und die UN um Prüfung bitten.
- UdNy: Ausschuss tagt das nächste Mal im Sommer
- ToWo: Wir müssen wissen, was die formalen Voraussetzungen für eine solche Meldung sind.
- UdNy bespricht das mit Hannes Rohr
- Dankesbrief Superindent (MěKr)
- Sorbische Interessen in der evangelischen Kirchenstruktur westlich Bautzens wurden vernachlässigt. Superintendent Rummel hatte den Sejm um Unterstützung gebeten.
- Wir haben erreicht, dass es eine intensive öffentliche Debatte gab, auch wenn das Ergebnis – auch aufgrund des Agierens der Domowina – dann enttäuschend blieb.
- Außerdem hat die Landeskirche sich verpflichtet, zukünftig die sorbischen Interessen mehr zu beachten.
- SI Rummel hat sich für die Unterstützung offiziell beim Sejm bedankt.
- Strukturwandelgelder (IlUr)
- Wie bekommen wir Informationen zum Einsatz der Strukturwandelgelder?
- Wo haben wir Einfluss auf die Vergabe?
- CaGe: Gelder sind alle bereits verplant.
- ToČo: sollte Thema auf der kommenden Sitzung werden
- UdNy: Lausitzrunde und Bürgerregion wurden nicht angemessen beteiligt. Viele Projekte wurden auch nach außerhalb der Lausitz vergeben. Die Gelder sind bereits verplant.
- EdPj:
- Truppenübungsplatz soll mit Strukturwandelgeldern erweitert werden.
- Insgesamt herrscht viel zu geringe Transparenz bei der Vergabe.
- Es gibt viele museale Projekte im sorbischen Bereich.
- Statt für neue Arbeitsplätze wird viel Geld für Bergbausanierung verwendet.
- UdNy: Rekultivierung bleibt beim Steuerzahler hängen. Sanierungsrücklagen der LEAG wurden nicht gebildet bzw. nicht hinterlegt.
- Fragen an Parteien zur (UdNy)
- Spitzenkandidat*innen für die Bundestagswahl sollten zu ihrer Bereiitschaft befragt werden, den Staatsvertrag nach der 2021er Wahl zu verhandeln
- HaDo: Fragenkatalog zu sorbischen Themen sollte an die Spitzenkandidat*innen gehen
- UdNy: Bereitet Fragen vor. Abstimmung dann im Sejm / im Rechtsausschuss.
- JaKo: Fragenkataloge sind bei Wahlen üblich, gute Idee
- MěKr: Fragen sollten außerdem an alle Bundestagskandidat*innen der Lausitzer Wahlkreise gehen
- UdNy: Beschlossene Kernthesen sollten dabei einfließen.
- ToČo: Möglichst einfache kurze Fragen stellen.
- JuKr: Fragen und Antworten sollten auf der Internetseite veröffentlicht werden
- -> UdNy bereitet das vor, JaKo führt ein dynamisches Dokument in der mrok
- Humboldtforum (UdNy)
- UdNy hat Idee bei Veranstaltung der K.-A.-Stiftung diskutiert.
- Vergleich der deutschen Kolonialgeschichte mit der deutschen Ostkolonisation, sollte beides dargestellt werden.
- UdNy wird Leiterin des Sorbischen Museums in Bautzen kontaktieren, um ein Konzept zu beraten.
- Kann IlUr in Berlin persönlich mit der Kuratorin Kontakt aufnehmen? Ja, wenn Konzept steht.
- CaGe: Museum für europäische Kulturen geht in das Humboldtforum ein. Es stellt bisher die sorbische Kultur nur marginal mit einer Trachtenpuppe dar.
- HaDo: Kontakt zu Cottbusser Museen aufnehmen
- AnZa: Kontakt zum Serbski institut aufnehmen. Erhebliche Vorbereitung notwendig.
- StKr: In Berlin gab es bereits mehrfach gute Ausstellungen zu sorbischen Themen. Viel Material ist vorhanden. Ausstellungen können auch bestellt werden. Neben dem Serbski institut gibt es auch in der Cottbusser lodka viel Erfahrung.
- MěKr: Eine vollständige wissenschaftliche Aufarbeitung, ein Standardwerk der gesamten sorbischen (sorbisch-deutschen) Geschichte existiert nicht. Das wäre aber wichtig, nicht nur für die Aufarbeitung sondern auch für eine eventuelle Diskussion um Wiedergutmachung.
Ende: 15:09 Uhr